Ich und mein VW Bus "Paulchen"! 

Ich kann gar nicht sagen woher meine VW Bus Verbundenheit kommt.
Aber es ist ein einmaliges Gefühl von Freiheit, Revolution und Ungebundenheit mit einem solchen Fahrzeug auf den Strassen unterwegs zu sein.


Ich glaube ich habe in meiner Kindheit zu oft die Serie "Das A-Team" gesehen. Die vier Helden waren immer in einem busähnlichem Gefährt unterwegs (Der Van des A-Teams ist ein GMC Van der 1983er G-series, der Motor (5,7 L. V8) hatte ungefähr 240 PS).

Als Weiteren Einfluss kann ich noch das Maui Dänemarks nennen, die deutsche Ostseesonneninsel Fehmarn. Hier habe ich in jungen Jahren so viele VW Busse von Surfern und Partygängern gesehen wie noch nie. Hier gab es alle Arten von schrottigen Kisten bis zu den obercool getunten Modellen, ob matt mit der Rolle gestrichen, Graffitilook oder Lackierkunst allerbester Güte, es war alles dabei. Bevorzugter Parkplatz war damals hinter der RESI und dem FACH-4 im Industriegebiet von Burg.

Wahrscheinlich haben sich all diese Eindrücke in meinem Unterbewusstsein eingebrannt und ich wusste irgendwie immer, das ich einen VW Bus haben möchte. Dabei sollte es allerdings auch erstmal bleiben und ich fuhr so einige Fahrzeuge, bis zum Sommer 2001.
 

Sommer 2001:
Ich schaute mal wieder in bekannten Kleinanzeigenblättern und den einschlägigen Internetseiten umher nach VW Bussen, nicht wirklich ernsthaft interessiert aber einfach mal schauen. Im Hinterkopf hatte ich damals ein Modell mit Dieselmotor und komplett leer wg. LKW Zulassung und dann zum selber ausbauen und bitte kein Hochdach. Doch dann kam alles anders ....

Ich fand mein Traumbus, WestfaliaCamper-Ausstattung, Klappdach, drehbare Pilotensitze, nette Carat-Schweller rundum, bissiges Kawasaki-Grün und bisher nur zwei (!!!) Vorbesitzer. Frisch gelackt, Motor überholt und mit neuem TÜV. Doch leider war der Anbieter nicht erreichbar. Also fuhr ich mal wieder an die Ostsee (In Gedanken war das gute Stück wahrscheinlich eh schon verkauft). Nach einer Woche Strand kaum zuhause steht die Annonce immer noch drin, also wieder angerufen, wieder keiner da. - So lief das ganze drei Mal ab.

Als ich den Anbieter nach dem dritten Mal erreichte und mit meinem Bruder losfuhr um das Gefährt anzuschauen waren wir hin und weg. Erstklassiger Zustand, Standheizung mit an Bord, zweiflammiger Kocher, Betten oben und unten - Westfalia halt, Sitze neu bezogen, und absolut liebevoll eingerichtet und gepflegt. Nachdem zu einem weiteren Besichtigungstermin der Schrauber meines Vertrauens das ganze in Augenschein nahm und auch noch sein OK zum technischen Zustand von Karosse und Motor gab, war an ein zurück nicht mehr zu denken.

Der sollte es sein!

Die Anbieter wollten sich nicht leichtfertig von ihrem langjährigen Gefährt trennen und hatten schon diversen Interessenten den Laufpass gegeben. Deshalb stand die Annonce auch noch solange drin. Das Paar wollte sichergehen das Ihr Bus in gute Hände gerät und merkten das wir einfach mehr als begeistert waren. Die Chemie zwischen uns passte einfach und sämtliche anderen Interessenten hatten das nachsehen. Dieses Pärchen gab dem Bus den Namen 'Paulchen' und da adoptierte Kinder nicht einfach einen neuen Vornamen verpasst bekommen wurde der Name beibehalten und ein wenig ergänzt zu "Paulchen der Grashüpfer".

  

  Bilder vom neuen Bus


Mitten in der Nacht habe ich das gute Stück abgeholt und heimgefahren, nachts noch Sachen zusammengesammelt, am nächsten morgen ab zur Zulassungsstelle und weiter gen Ostsee! Fehmarn - das erste Mal mit eigenem Bus! - Von nun an folgten unzählige Zentralparkplatzpartys und Morgende mit Meerblick und ich genoss die Semesterferien in vollen Zügen!

Für zwei Bastler wie meinen Bruder und mich gab es auch immer was neues zu tun, ob Kleinkram oder Aufwendiges. Wir schreckten vor nichts zurück. Es wurde eine neue Innenverkleidung angefertigt für die Innenwände und die Heckklappe, natürlich mit eingelassenen Lautsprechern und Halogenspots. Ebenso wurden die beiden Türen neu bepolstert und mit entsprechender Technik ausgestattet.

  

  Bastelstunde

Es folgte die Zentralverriegelung mit Funk und Alarm, sowie ein MP3-Radio und für Elektriker kann es nie genug Lichter geben. Eigentlich haben wir immer noch etwas Verbesserungspotential gefunden und was es nicht im Handel gab, das haben wir selbst angefertigt.
So z.B. den Dachgepäckträger. Nach langem Suchen und der Erkenntnis, das es für Klappdächer keine Dachgepäckträger gibt mussten wir halt zum Selbstentwurf greifen. Dieser war notwendig um die Surfbretter auf dem Dach zu verstauen und weiterhin das Dach hochklappen zu können. Das ganze ist so stabil geworden, das der Bus daran hoch gehoben werden kann ;-)

Zur Zeit fahre ich mit einem Saisonkennzeichen und über Winter steht das gute Stück eingewintert in einer Halle und wartet von Oktober bis April auf die ersten sommerlichen Sonnenstrahlen um wieder bewegt zu werden.

Mittlerweile hab ich mit meinem Bus diverse Urlaube zum surfen, an der Ostseeküste entlang oder zu Festivals (z.B. Rock-am-Ring 2004) verbracht, sowie bei jeder Gelegenheit als Alltagsfahrzeug genutzt und freue mich immer wieder den Motor zu starten und die Landstrassen zu erobern .... 
 

         

Surfzeit                              Getränkepause              Rock-am-Ring          Rouvens 30ter              Busbombe                        Grillzeit

So mancher hat meinen Faible für den T3-Bus nicht ernst genommen und ein wenig darüber gespottet, so auch mein Freund Jens (den habe ich einen ganzen Winter damit genervt das am 1. April Saisonstart ist). Am Ende sass er einmal in meinem Bus als der zu hause stand und war hin und weg von dem Feeling. Endergebnis: Er fährt heute selber Bus ! :-)

 

 Feel the Spirit - drive T3 !